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1. Tag - Seetag

Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht gehen wir frisch und munter zum Frühstücken. Wahnsinn, was alles geboten wird. Allein 20 Sorten Tee (ich habe gezählt), frisches, duftendes Brot in vielen verschiedenen Ausführungen, Brötchen, Quark, Warmes/Kaltes, Saft, Milch, Obst und vieles, vieles mehr. Unglaublich. Wir genießen hemmungslos die Reichhaltigkeit des Frühstücks und haben das Gefühl, für den Rest des Tages nichts mehr essen zu können.

Alsdann warten wir in unserer Kabine auf den Beginn der Seenotrettungsübung, welche Pflicht ist und an der jeder Passagier teilnehmen muss. Wir sind erstaunt, dass das Personal genau weiß, welche Personen von welcher Kabinennummer anwesend sind und welche nicht. Drücken kann man sich also nicht.

Nachdem dieser Teil des Tages erledigt ist, möchten wir uns nun gerne auf einen Liegestuhl legen, das Meer betrachten, uns den Wind um die Nase wehen lassen, die gute Luft einatmen und einfach die Schiffsreise genießen. Ich schnappe mir also ein Handtuch und mache mich auf die Socken. In der Überzeugung, dass auf einer ja nun nicht gerade günstigen Reise wohl für jeden Passagier eine Liege zur Verfügung steht, gehe ich los und suche und suche und suche einen freien Platz für mich und mein Handtuch. Rappelvoll. Alles. Kein einziger Liegestuhl mehr frei. Ätzend. Hinter einer Trennwand finde ich dann noch einige Klappliegestühle. Prima, denke ich, um dann aber sehr schnell festzustellen, dass es auf Deck 10 nicht einen Fleck gibt, der groß genug ist, einen Klappliegestuhl aufzustellen. Man o man, gar nicht gut. Nach langem Suchen finde ich einen Platz ganz hinten am Ende des Schiffes, wo die Figur mit der Taube auf dem Kopf steht. Dort verlassen gerade einige Leute ihren kleinen Kaffeeplatz und meine Gelegenheit ist da.

Und wie das so ist: Hat dann alles geklappt, kommt die Entspannung auch sehr schnell. Auf dem Schiff gibt es eine Menge zu entdecken. Der Poolbereich an diesem Seetag ist so dicht umzingelt, dass man kaum hindurch gehen kann. Es findet Unterhaltung durch Musik und Showeinlagen statt, Spielchen werden veranstaltet, direkt neben dem Pool gibt es Brunch mit frisch gefangenem, köstlichem Thunfisch, Salaten und einigen anderen Leckereien. Uns persönlich ist es viel zu laut und zu voll im Pool-Bereich, aber die meisten Leute mögen das und geben ihre Liegen um keinen Preis frei. Aber wie gesagt: es gibt auch ruhigere Bereiche auf dem Schiff. Z.B. haben wir auf unserer zweiten Reise immer eine Etage tiefer gesessen ganz hinten auf dem Schiff. Dort war kein Mensch und man hatte die absolute Ruhe.

Poolüberfüllung Ruheplatz Tauchübungen

Nach einiger Zeit fällt meinem Mann und mir auf, dass wir unseren Sohn Fabian schon längere Zeit nicht mehr gesehen haben. Wir suchen und finden ihn. Er liegt leichenblass in der Kabine und leidet unter Reiseübelkeit. Das ist kein Problem. An der Rezeption hole ich zwei Reisetabletten, Fabian nimmt sie ein, befolgt den Rat der netten Dame an der Rezeption und isst zwei Stückchen trockenen Kuchen, trinkt einen Kaffee und ist von da an nicht mehr reisekrank.

Wir lassen uns von Mahlzeit zu Mahlzeit treiben und an diesem Tag habe ich bereits die ersten zwei Kilo zugenommen (man sagt, dass man pro Aida-Reise ca. 4 Kilo zunimmt).

Abends gehen wir dann in eines der drei Restaurants. Wir sind etwas hektisch, weil wir, wegen des großen Andrangs, zunächst keinen Tisch bekommen und müssen schon etwas suchen, um alle Drei an einem Tisch Platz nehmen zu können. Es gibt sehr viele 8er-Tische und einige kleinere Zusammen- stellungen. Alles in allem ist auch hier ein wenig zu viel Gedränge für meinen Geschmack, aber wir befinden uns nunmal auf einem Clubschiff und da ist es halt üblich, nicht allein zu sein. Es wird von Anfang an dafür gesorgt, dass die Reisenden Kontakt finden. Eine Kleiderordnung gibt es nur in dem Sinne, dass man vernünftig angezogen sein muss (also zum Abendessen geht man nicht in Shorts und schickem Unterhemd). Das Essen ist super-super-gut und lässt keine Wünsche offen.

Nach dem Abendessen gehen wir ins Theater, um uns um 21.30 Uhr die Show des Theaterensembles anzuschauen. Eine tolle Gruppe mit sehr guten Künstlern. Die Darbietungen sind kreativ, bunt und phantasievoll und werden von den Künstlern professionell dargeboten. Es macht sehr viel Spaß, zuzuschauen.

Nach dem Theaterbesuch begeben wir nochmals an Deck und lassen den Tag Revue passieren. Zusammenfassend gesagt sei folgendes: Die Seetage an Bord der Aida sind sehr belebt. Es ist ein quirliges, ständige Unterhaltung bietendes Schiff, auf dem man ebend nicht allein ist. Das sollte man wissen. Ein Clubschiff ist nun mal so. Es wird viel geboten, angefangen vom Sonnen auf dem FKK-Deck und auf dem normalen Pool-Deck, man kann Sport treiben (macht sehr viel Spaß und man kann viele Sportarten wir Tae Bo, Spin Cycling, Aerobic, Step-Aerobic oder Salsa-Aerobic ausprobieren), lesen oder nichts tun und nebenbei essen, essen, essen. Anzumerken wäre noch, dass der Pool sehr klein und eigentlich nur dafür geeignet ist, sich abzukühlen; außerdem wird der Pool für "First-Tauchübungen" genutzt. Wer also für viele Menschen und quirliges Durcheinander nicht geschaffen ist, wird hier vielleicht etwas überfordert.

In der Hauptreisezeit - sprich in den Ferien - sind viele Familien mit größeren Kindern und Jugendlichen an Bord. Mit kleineren Kindern würde ich nicht reisen, weil sie doch sehr beaufsichtigt werden müssen und die Landausflüge gerade in den südlichen Ländern für die Kleinen doch sehr anstrengend sind. Für die etwas älteren Kinder und die Jugendlichen gibt es durch einen Guide geleitete Gruppen, denen sie sich anschließen können. Unser Sohn z.B. hat sich gleich am ersten Abend der Jugendgruppe angeschlossen und wir haben ihn im Laufe der Woche nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Aber das war OK.

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